Heilkräuter zur Beruhigung

Schlafprobleme, Nervosität und Stress sind Dauerbrenner in unserer schnelllebigen Zeit. Stärkere Substanzen wie Schlafmittel nur mit Bedacht und ärztlicher Verschreibung angewendet werden dürfen, da Suchtgefahr besteht. Auch hier sind Pflanzen eine gut wirksame und risikoarme Alternative. Wir präsentieren Ihnen hier die gängigsten Pflanzen für diese Problematik.

Baldrianwurzel

Baldrian ist ein pflanzliches Arzneimittel, das als Tee, Tinktur oder in Form von Auszügen in Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Schlafstörungen und als Beruhigungsmittel verwendet wird. Valeriana officinalis, die Stammpflanze, ist eine bis 150cm hohe Staude, die auch in unseren Breiten heimisch ist. Verwendet werden allerdings nur die unterirdischen Pflanzenteile, also Wurzeln, Rhizom und Ausläufer.

Inhaltsstoffe:

  • Ätherisches Öl
  • Valepotriate u. deren Abbauprodukte
  • Sesquiterpensäuren (Valerensäure)

Sowohl die Droge selbst als auch Auszüge werden häufig allein oder auch in Kombination mit beispielsweise Hopfen, Melisse, Passionsblume als Beruhigungsmittel bei Unruhe und Einschlafstörungen verwendet. Es wird heute allgemein die Ansicht vertreten, dass nicht ein einzelner Inhaltsstoff für die gut belegte Wirkung verantwortlich ist, sondern das Zusammenspiel des Gesamtextrakts mit all seinen Substanzgruppen von Bedeutung ist.

Anwendung: 

  • Schlafstörungen, v.a. nervös bedingte Einschlafstörungen
  • allgemeine Unruhe, Angstzustände
  • als entspannender Badezusatz

Melissenblätter

Melissenblätter sind die getrockneten Laubblätter von Melissa officinalis. Die als Küchengewürz verbreitete Pflanze ist auch unter dem Namen Frauenkraut oder Zitronenmelisse bekannt und auch in unseren Gärten heimisch.

Inhaltsstoffe:

  • Ätherisches Öl
  • Phenolcarbonsäuren (u.a. Rosmarinsäure, Chlorogensäure)
  • Flavonoide, Cumarine, Gerbstoffe, Triterpene

Die Wirkung ist dem ätherischen Öl zuzuschreiben, das wie die meisten ätherischen Öle eine antibakterielle und krampflösende Wirkung hat. Wässrige Extrakte der Melisse weisen eine antivirale Wirkung auf, die der Rosmarinsäure und anderen gerbstoffreien Polyphenolen zugeschrieben wird. Weiters haben Rosmarinsäure und ihre Derivate auch eine ausgeprägte antioxidative (zellschützende) Wirkung. Als Tee wirkt Melisse entblähend und entspannend. Melisse kommt auch äußerlich als Konzentrat beispielsweise bei Fieberblasen zur Anwendung.

Anwendung:

  • nervös bedingte Einschlafstörungen
  • funktionelle Magen-Darm-Beschwerden