Heilkräuter für die Blase

Das Thema Blase ist sowohl für Männer als auch für Frauen ein Dauerbrenner. Mag es Blasenentzündung, häufiger Harndrang, Nierensteine oder Ähnliches sein, Kräuter sind hier oft Mittel der Wahl. Sie lindern Beschwerden und sind problemlos längere Zeit einzunehmen, sowohl als Teemischung als auch Trockenauszug in Kapselform. Hier finden Sie einige wichtige Kräuter, die in fast jeder Teemischung für dieses Gebiet enthalten sind.

Schachtelhalmkraut

Der Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense, ist auch gut bekannt unter dem Namen Zinnkraut. Mit seinem charakteristischen Aussehen ist er auch für Laien gut erkennbar und kann eigentlich nur mit dem verwandten Sumpf-Schachtelhalm verwechselt werden. Diese Unterscheidung ist aber wichtig, da der Sumpf-Schachtelhalm anders als der Ackerschachtelhalm auch giftige Inhaltsstoffe hat.

Inhaltsstoffe:

  • mineralische Bestandteile (ca 10%!), v.a. Kieselsäure
  • Flavonoide

Verwendet wird Schachtelhalm als harntreibender Bestandteil von Teemischungen. Der lindernde Effekt bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der Harnwege beruht vor allem auf einer erhöhten Durchspülung. Äußerlich kommt Schachtelhalm auch bei schlecht heilenden Wunden als Umschlag zum Einsatz.

Anwendungsgebiete:

Durchspülungstherapie der Harnwege

äußerliche Behandlung schlecht heilender Wunden

Bärentraubenblätter

Arctostaphylos uva-ursi, auch Wolfsbeere oder Wilder Buchs genannt, ist ein in ganz Europa verbreiteter, sehr niedriger Strauch mit immergrünen, ledrigen Blättern. Am ehesten lässt sich Bärentraube mit anderen Pflanzen aus der Familie der Ericaceae verwechseln, zum Beispiel Preiselbeersträucher.

 Inhaltsstoffe:

  • Hydrochinonderivate, mind. 7% Arbutin
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe

Bärentraubenblätter wirken Harn-desinfizierend bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und Blase. Der antibakterielle Effekt wird dem freien Hydrochinon, aus Arbutin abgebaut, zugeschrieben, welches auch in Preiselbeerextrakt vorkommt. Im basischen Harn kann eine verstärkte Wirkung beobachtet werden, ob die zusätzliche Einnahme von Natriumhydrogencarbonat (Speisesoda) zur Alkalisierung des Harns jedoch einen Vorteil bringt, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Anwendungsgebiete:

  • entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Blasenentzündung)

Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts schmeckt der Teeaufguss eher bitter und kann bei sehr magenempfindlichen Personen zu leichten Missempfindungen führen. Die Anwendung sollte daher und auch aufgrund des nicht ganz geklärten Metabolismus von Arbutin und Hydrochinon möglichst kurzfristig erfolgen, und wird für Kinder, Schwangere und Stillende nicht empfohlen.

Birkenblätter

Birkenblätter bestehen aus den ganzen oder geschnittenen, getrockneten Laubblättern von Betula pendula, der Hängebirke, und/oder von Betula pubescens, der Moorbirke. Beide Bäume sind bei uns heimisch, phytotherapeutisch verwendet werden nur die im Frühjahr gesammelten Blätter.

 Hauptinhaltstoffe:

  • Flavonoide
  • Polyphenole
  • Ätherisches Öl
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)

Birkenblätter sind sowohl in einer Vielzahl an Monopräparaten z.B. in Kapseln, Säften, Elixieren und Dragees enthalten sowie auch in Kombination mit anderen Pflanzen. Verwendung finden Birkenblätter hauptsächlich zur Durchspülungstherapie der Harnwege bei bakteriellen, entzündlichen und krampfartigen Erkrankungen.

In der Volksmedizin ist ausserdem die Anwendung bei Gicht und Rheuma, sowie zur sog. Blutreinigung verbreitet.

Anwendungsgebiete:

  • Durchspülung der ableitenden Harnwege bei Nierengrieß und Blasenentzündung
  • unterstützend bei rheumatischen Beschwerden

Brennesselblätter

Urtica dioica, die Grosse Brennessel, ist auch bei uns überall verbreitet und durch die typischen Brennhaare gut bekannt. Verwendet werden die getrockneten Blätter oder teilweise auch das ganze oberirdische Kraut. Weiters in der Pflanzenheilkunde genutzt werden auch Brennesselwurzel und – früchte.

 Inhaltsstoffe:

  • Flavonoide
  • Mineralsalze; Kieselsäure
  • Phytosterine

Traditionell wird Brennesselkraut zur Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden angewandt, die genutzte entzündungshemmende Wirkung ist auch wissenschaftlich gut belegt. Weiters kommt es zu einer Erhöhung der Harnmenge und wird so zur Durchspülungstherapie der Harnwege verwendet sowie zur Unterstützung bei Beschwerden beim Wasserlassen.

Anwendungsgebiete:

  • Rheumatische Beschwerden (Einnahme und äußerliche Anwendung)
  • entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß

Bruchkraut

Herniaria glabra, auch bekannt als Harnkraut, eine flach am Boden liegende Pflanze mit sehr kleinen behaarten Blättern wird als ganzes oberirdisches Kraut im Tee verwendet.

 Inhaltsstoffe:

  • Triterpensaponine
  • Flavonoide
  • Cumarine, Gerbstoffe

Bruchkraut wirkt harntreibend und auch krampflösend. Es wird volksmedizinisch ausserdem bei Gicht und Rheumatismus, sowie in sogenannten blutreinigenden Teemischungen verwendet. Die Wirksamkeit in diesen Gebieten ist jedoch nicht ausreichend belegt. Empfohlen wird Bruchkraut beinahe ausschliesslich in Mischung mit anderen harntreibenden Substanzen in in Phytopräparaten und Teemischungen.

Anwendungsgebiete:

  • Harnwegsinfekte

Riesengoldrutenkraut

Solidago gigantea aus der Familie der Asteraceae ist auch bei uns als Gartenpflanze beliebt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird bis zu 1,5m hoch. Wichtig ist die Unterscheidung von Solidago virgaurea, der Echten Goldrute, die auch in ihrer Anwendung und Wirkweise variieren.

Inhaltsstoffe:

  • Flavonoide
  • Triterpensaponine
  • Diterpene
  • Ätherisches Öl

Die Anwendung der Droge beschränkt sich auf Teemischungen, vorallem Blasen-/Nieren-Tees und Stoffwechseltees. Beobachtet werden kann eine Erhöhung der Harnmenge, alle anderen angegebenen Wirkungen konnten wissenschaftlich bislang nicht bestätigt werden.
Anwendungsgebiete:

  • Entzündungen im Bereich von Niere und Blase